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Der 10. Schwangerschaftsmonat war mit Abstand der längste, gefühlt hat er drei Monate gedauert. Denn anders als das Minikröhnchen verließ Madame Pixi erst auf Nachdruck den Bau. Gut, es war echt kalt draußen, da kann man das schon etwas nachvollziehen. Aber dennoch, wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich auf die acht Zusatztage verzichten können. Wie dem auch sei, wir haben es geschafft und nun ist das Pixikröhnchen schon zwei Wochen alt. Zeit also, diesen letzten Monat Revue passieren zu lassen.

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Nach wie vor plagte mich das Sodbrennen, nach wie vor nervte mich meine eingeschränkte Bewegung. Von einer Seite auf die andere drehen fühlte sich an wie drehen mit einem vor den Bauch geschnallten Medizinball und tat teilweise höllisch weh. Blöd nur, dass man sich im Schlaf nunmal dreht. Davon wurde ich nun also regelmäßig wach und war dann auch wach. So richtig. Statt also etwas Schlaf zu holen solang es ging, fand mein Körper es viel witziger schonmal auf die kommenden Wochen vorzubereiten. Wenig Schlaf. Gut, dann eben so.

Praktischerweise drehte sich das wirre Gedankenkarussel nachts umso schneller und somit war mir dann auch nicht allzu langweilig. Was zerbrach ich mir den Kopf darüber wie es mit zwei Kindern sein würde. Wie das Minikröhnchen sich als Bruder machen würde. Was freute ich mich auf Salami und Mett.

In der 37. Woche hatte ich auch wieder einen Termin zur Vorsorge, ich war gespannt ob das Pixikröhnchen sich nun auf eine Lage festgelegt hatte. Immerhin war das fiese Rumpeln weniger geworden, schmerzhaft war es schon ein paar Tage nicht mehr. Und bei der Vorsorge zeigte sich dann zum Glück, dass sie es sich in der Schädellage bequem gemacht hatte. Fest im Becken war sie nicht, aber das kannte ich ja vom großen Bruder schon. Sollte es also zum Blasensprung kommen, müsste ich liegend transportiert werden.

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Das Wetter in dieser Woche machte so viel Lust auf raus gehen und spazieren! Es war schon fast wie Frühling, wenn man die eisigen Temperaturen ausblendete. Das Minikröhnchen und ich gingen viel raus in den Wald, immer in seinem Tempo und daher mit vielen Pausen. Für mich waren diese sehr entspannend, immerhin schniefte ich im normalen Tempo bereits nach wenigen hundert Metern wie ein Maikäfer. Mein zusätzliches Gewicht, welches im übrigen ein Plus von knapp 18 kg zum Ausgangsgewicht bedeutete, machte mir dermaßen zu schaffen. Mir tat einfach alles weh.

Meine Wassereinlagerungen wurden auch wieder schlimmer und so passte ich plötzlich nicht mehr in meine neuen Stiefel, sehr ärgerlich. Dicke Füße, dicke Waden. Statt dessen kraxelte ich fortan in meinen alten Stiefeletten mit Absatz durch die Gegend, nicht wirklich bequem. Aber für ein paar Wochen extra neue Schuhe kaufen? Das sah ich nun auch nicht ein. Auch wenn meine Füße es mir sicher gedankt hätten.

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Wieder stand eine Vorsorge an, wieder bangte ich um die Lage vom Pixikröhnchen. Aber siehe da, es war nach wie vor Schädellage und jetzt war es wirklich schwierig für sie das noch zu ändern. Fest im Becken war sie nach wie vor nicht, aber da war ich ganz entspannt. Alle weiteren Untersuchungen waren sehr gut, nur auf eine baldige Geburt wies noch nichts hin. OK, das war zwei Tage vor der Geburt vom Minikröhnchen auch noch nicht der Fall und so blieb ich weiter optimistisch, dass es fast geschafft war.

Nachts kämpfte ich nach wie vor mit Schlaflosigkeit, dafür war ich tagsüber einfach nur müde. Das Minikröhnchen, gerade mitten im Schub, war in der Hinsicht wenig kooperativ und so konnte ich den Mittagsschlaf recht oft streichen. Ärgerlich, sehr ärgerlich.

Das Warten aufs Pixikröhnchen würde immer aufregender. Wann würde sie endlich da sein? Es konnte jeden Moment soweit sein und teilweise hatte ich schon gut spürbare Wehen, die mich nun auch weckten. So kam es, dass David sich zwei mal spontan frei nehmen musste, weil ich dachte hier passiert was. Aber am Ende des Tages, war dann doch nix los. Wehen hatte ich Vorallem im Liegen recht stark, sobald ich aufstand waren sie verflogen. Und so wehte ich fortan vor mich hin und wartete auf den Moment, in dem ich die Wehen ernst nehmen konnte.

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Die letzte Woche war angebrochen, so rein theoretisch sollte in sieben Tagen unsere Familie komplett sein. David nahm sich ein paar Tage frei, weil ich dem Minikröhnchen absolut nicht mehr gerecht werden konnte und jede Bewegung schmerzte. Rücken, Bauch, Beine, Symphyse – alles tat weh. Ich wollte einfach nur das Pixikröhnchen bei uns haben. Total egoistisch wollte ich meinen Körper wieder für mich haben.

Die nervige Wartezeit vertrieben wir uns mit Spaziergängen, bummeln, nähen und abends der neuen Staffel Blacklist. Ich hatte passend dazu endlich ein perfektes Rezept für Popcorn gefunden und unterstütze somit nochmal das Plus an Zusatzgewicht. Klar, das war doof. In dem Moment war es mir aber egal und ich musste mich einfach meinen Gelüsten hingeben 🙈

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Hallo Stichtag! Da war er, der lang ersehnte Termin. Die Nachfragen, ob die Kleine schon da sei, wurden häufiger, mein Nervenkostüm dünner und das Pixikröhnchen? Dem war alles egal. Höhle verlassen? Nö! Ich durfte nun alle zwei Tage zur Kontrolle am CTG und Ultraschall um die Versorgung zu kontrollieren und war massiv bedient. Beim Ultraschall wurde das Gewicht plötzlich auf knapp 4 kg geschätzt, was mich aber nicht weiter beunruhigte. Immerhin wurde der Mini auch auf 4200 Gramm geschätzt und kam dann mit zarten 3470 Gramm.

Die Ärztin fand allerdings, dass man sich ja über eine Einleitung Gedanken machen könnte. Immerhin müsste man mit einem schweren Kind nicht unnötig übertragen. Ich war davon absolut nicht begeistert, was sie auch zu merken schien. So schlug sie mir zwei Alternativen vor. Entweder ich ging zur nächsten Vorsorge direkt ins Krankenhaus wo ein Arzt entscheiden sollte, oder ich komme erst in die Praxis und sollte das Gewicht erneut so hoch sein, könnte ich noch immer ins Krankenhaus um mich vorzustellen. Ich entschied mich für die zweite Option.

Dienstagabend kamen meine Schwiegereltern zu uns, wenn es losgehen sollte konnte ich nun also in Bezug auf die Betreuung vom Minikröhnchen ganz entspannt sein. Wir hatten zwar Freunde gebeten auf ihn aufzupassen, nur hätten die im Ernstfall erst aus Hamburg von der Arbeit her kommen müssen, was je nach Verkehrslage etwas dauern kann. Und bis zum Krankenhaus mussten wir auch noch eine halbe Stunde fahren. So war es für mich nun doch etwas stressfreier. Am Mittwoch gingen wir zusammen zum China-Buffet, was sehr lecker war. Besonders an der Dessertstation konnte ich nicht vorbei gehen 🙈

Bei der nächsten Vorsorge dann also wieder in die Praxis. Ein CTG mit Wehen, aber absolut nutzlos und unwirksam, wie sich bei den weiteren Untersuchungen zeigte. Das Gewicht lag weiterhin bei ca. 4 kg laut Schätzung und nach wie vor legte ich nicht viel Wert auf diese Schätzung. Ich besprach mich mit der Ärztin, die mir die Entscheidung überließ, ob ich noch zum Krankenhaus wollte oder nicht. Ich entschied mich dagegen. In zwei Tagen, an einem Sonntag, musste ich eh dorthin zur Kontrolle und ab ET+8 war die Kontrolle auch nur noch im Krankenhaus möglich. Auf zwei Tage mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht an.

Sicher, ich wollte das Pixikröhnchen besser heute als morgen bei uns haben, aber ich wollte sie nicht raus schmeißen. Es sollte ihr Tempo sein, und wenn sie eben noch nicht so weit war, dann war das so. Außerdem hatte ich Angst vor den sogenannten Wehenstürmen, die bei Einleitungen auftreten können. Stundenlang schmerzhafte, unwirksame Wehen? Nein, danke. Das wollte ich mir ersparen. Immerhin hatte ich schon beim Minikröhnchen genug davon und ich wollte das nicht noch provozieren.

Der Vorsorgetermin im Krankenhaus dauerte furchtbar lang. Das CTG war schnell geschrieben, direkt im Kreißsaal mit einer neuen Hebamme. Ich fand die Kreißsäle hier im Krankenhaus richtig schön, so gemütlich und warm irgendwie. Worauf wir warten mussten war die Ärztin, die den Ultraschall machen sollte. Die Notfallambulanz war rappelvoll und so musste auch die Ärztin dort aushelfen. Die Hebamme schrieb sich meine Habdynummer auf, damit sie mich anrufen konnte wenn die Ärztin da war. Und wir verbrachten die Zeit in der Cafeteria des Krankenhauses.

Als endlich der Ultraschall gemacht wurde, wurde erneut recht groß geschätzt. Die Ärztin war allerdings entspannt, was mir ein gutes Gefühl gab. Dennoch besprach sie mit mir das Thema Einleitung, da nun so langsam die Versorgung des Pixikröhnchens eingeschränkt war. Noch funktionierte zwar alles super, aber spätestens ab ET+12 würde man stationär einleiten. Das gab mir noch sechs Tage. Sechs Tage, in denen das Pixikröhnchen von allein kommen konnte. Sechs Tage, von denen zwei auf eigene Verantwortung und auf eigenes Risiko übertragen wären. Eine Alternative wäre, bei ET+8 mal sanft anzufragen. Eine sanfte Einleitung per Wehencocktail schlug die Ärztin mir vor, unter Beobachtung für acht Stunden. Wenn dann nichts passieren würde, könnte ich wieder nach Hause fahren und man würde es zwei Tage später erneut versuchen.

Eigentlich wollte ich keine Einleitung, nichtmal per Cocktail. Ich war hin und her gerissen. Ich wollte dem Pixikröhnchen ihre Zeit geben, wollte aber nichts riskieren was ihre Versorgung anging. Was, wenn sie in vier Tagen nicht von allein kam? Was, wenn ich auf eigenes Risiko noch nicht bei ET+10 einleiten lasse und dann etwas passiert? Ich hatte inzwischen kaum noch Hoffnung, dass sie innerhalb von vier Tagen kommen würde. Also entschloss ich mich, es in zwei Tagen sanft mit dem Cocktail zu versuchen. Im schlimmsten Fall würde einfach nichts passieren.

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Ich war genervt. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich spazierte mir die Füße wund, in der Hoffnung etwas zu bewirken. Ich wippte abends auf unserem Sessel und wehte vor mich hin. Sobald ich aufstand war von den Wehen nichts zu spüren. Was zur Hölle sollte das? Ich wollte einfach nur dieses Baby zur Welt bringen, aber ich wollte sie eigentlich allein den Zeitpunkt bestimmen lassen.

Aber gut, es kam ET+8 und es passierte nichts. Meine Schwiegereltern waren eine Woche hier, in der sich nichts getan hatte. Und nun? Nun fuhr ich ins Krankenhaus, würde einen Cocktail schlürfen und hoffen, dass es etwas bringen würde. Und der geneigte Leser weiß, es hat etwas gebracht :) Mehr zu dem ganzen Prozedere wird es hier demnächst in einem Geburtsbericht geben.

Und das war sie. Die Schwangerschaft mit dem Pixikröhnchen. Meine letzte Schwangerschaft. Der Gedanke ist fast schon etwas traurig, denn trotz aller Mimimis war ich gern schwanger. Es war eine besondere Zeit, voller Aufregung und Vorfreude. Aber auch voller Ängste und Wehwehchen. Und dennoch – schön wars! Ein drittes Kind? Nein, das wird es hier nicht mehr geben. Zumindest Stand jetzt ist unsere Familienplanung abgeschlossen. Zwei Kinder, Junge und Mädchen, das ist eigentlich perfekt und genau das, was ich immer wollte. Also, das wars mit schwanger sein. Ziemlich endgültig. Und weil es so schön war, hier noch die abschließende Plautzen-Parade.

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

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