Wochenplaner 2.0
von Sarah am 16.07.2025
Wer mich kennt, weiß: Ich liebe Listen. Einkaufslisten, Haushaltslisten, Packlisten, To-do-Listen – ich liebe es, erledigte Punkte abzuhaken und schwarz auf weiß zu sehen, was ich geschafft habe. Kein Wunder also, dass ich seit einigen Jahren auch eine Checkliste für den Haushalt nutze. Unterteilt in tägliche, wöchentliche, monatliche und vierteljährliche Aufgaben hängt sie in einem schlichten Bilderrahmen an der Wand und lässt sich mit einem non-permanenten Marker immer wieder neu beschreiben. Ebenso gerahmt: ein Wochenplaner fürs Essen, mit Platz für Termine und die Einkaufsliste. Diese beiden Listen haben mir viele Jahre lang treue Dienste geleistet – aber nun war es Zeit für ein Upgrade.
Schon länger habe ich das Gefühl, dass die Aufgabenverteilung im Haushalt nicht ganz fair ist. Klar, ich bin häufiger zu Hause und erledige dementsprechend mehr – aber ich lebe ja nicht allein hier. Alle könnten sich ein bisschen mehr einbringen. Wusstet ihr eigentlich, dass laut §1619 BGB auch im Haushalt lebende Kinder zur Mithilfe verpflichtet sind? Ich wusste das bis vor Kurzem tatsächlich nicht – grundsätzlich war mir die Idee aber gar nicht so unsympathisch. Für mich war klar: Ein neuer Planer muss her. Einer, der Haushalts- und Essensplanung kombiniert. Einer, der alle Familienmitglieder einbezieht und besonders für die Kinder motivierend ist, sich freiwillig und eigenständig zu beteiligen.
Während der Corona-Zeit hatten wir schon einmal einen Wochenplan für die Kinder. Ohne Kita oder Sportangebote hatten sie schnell das Gefühl für die Wochentage verloren. Mit kleinen Magnet-Symbolen planten wir deshalb jeden Morgen gemeinsam den Tag – das gab Struktur und half ihnen, sich zu orientieren. An dieses System wollte ich anknüpfen: Ich besorgte ein kleines Whiteboard, auf dem wir sowohl den Essensplan als auch Aufgaben mit Magneten sichtbar machen konnten.
Als die Basis stand, ging es an die Detailplanung. Neben der Wochenübersicht fürs Essen wollte ich auch Platz für Termine und spontane To-dos schaffen. Ergänzt wurde das Ganze durch eine große Tabelle für die Haushaltsaufgaben – mit einer Spalte für jedes Familienmitglied. In die Zeilen kamen die Aufgaben, verdiente Sterne und eine Übersicht der „Extras“, gegen die Sterne eingetauscht werden konnten. Die Tabellen und Strukturen habe ich mit Flexfolie geplottet und mithilfe von Transferfolie auf das Whiteboard übertragen. Gerade die feinen Linien und kleinen Buchstaben erforderten dabei ein wenig Nacharbeit mit dem Permanentmarker.

Für die Aufgabenmagnete nutzte ich selbstklebende Magnetplättchen in verschiedenen Größen. Darauf kamen Ausdrucke mit Symbolen und Beschriftungen für Aufgaben, Sterne und Belohnungen. Zum Start gibt es 30 verschiedene Aufgabenplättchen – von kleinen wie „Tisch abräumen“ bis hin zu größeren wie „Fenster putzen“. Klar, dass die Kinder sich Letzteres erstmal nicht vornehmen werden – aber der Planer soll ja ein paar Jahre mitwachsen und auch für die Erwachsenen funktionieren. Insgesamt gibt es 20 Sterne, also fünf pro Person. Die Extras unterteilen sich in kleine (für 3 Sterne) und große (für 5 Sterne). Kleine Extras sind zum Beispiel 15 Minuten Extra-Medienzeit oder ein Essensjoker. Große Extras reichen von 30 Minuten länger aufbleiben bis zum Wunsch-Ausflugsziel.
Seit dieser Woche ist der neue Planer nun im Einsatz – und die Kinder sind richtig motiviert, Sterne zu sammeln. Natürlich ist mir bewusst, dass die anfängliche Euphorie irgendwann nachlassen kann. Aber vielleicht hilft der Planer trotzdem, die Kinder dauerhaft ein wenig mehr in den Haushalt einzubinden.
Und wenn nicht – dann vielleicht wenigstens den Mann. 😄