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Seit gestern ist bei uns im Rheinland die Hölle los. Das Ende der Karnevalszeit hat begonnen und natürlich ist das für alle Karnevalsfanatiker noch mal ein ordentlicher Grund zum Ausrasten. Gar nicht so einfach, sowas zu ignorieren wenn so gut wie jeder sich in irgendein albernes Kostüm stopft und meint, dass genau JETZT der richtige Zeitpunkt ist sich mal so richtig zu betrinken.

Ich muss jetzt mal ganz offiziell sagen, dass ich absolut kein Karnevalsfreund bin und dieser „fünften Jahreszeit“ auch nichts abgewinnen kann. Mag vielleicht zu einem großen Teil daran liegen, dass ich mit diesem großen Bimbamborium um das Ganze nicht aufgewachsen bin. Bei mir gab es im Kindergarten und in der Grundschule Fasching, das war’s. Klar, später bin auch ich dann mit meinen Freunden auf diversen Karnevalspartys unterwegs gewesen, jedoch war das nichts im Vergleich zu diesem Riesenspektakel hier.Klar war ich auch mal auf Karnevalsparties bei uns in der Heimat, aber wirklich groß verkleidet war ich nie, gerade so viel, dass ich meinen ermäßigten Eintritt bekommen habe. In einem Jahr hatte ich sogar als einzige „Verkleidung“ ein T-Shirt an auf das ich ein großes Herz gemalt hatte. Ansonsten eine normale Jeans, normale Schuhe, normale Haare. Mehr nicht. In einem anderen bestand meine Verkleidung aus großen Ohrringen und einem mega Ring, extrem geschminkten Augen, einer weißen Bluse, einer kurzen Hose und einem klappernden Bauchtanztuch. Ich war Piratenbraut, ist doch offensichtlich, oder? Wie gesagt, groß verkleiden war noch nie meine große Leidenschaft. Aber es liegt ja nichtmals an dem Verkleiden, was mich an dem Extremkarneval so stört. Viel mehr ist es, dass jeder der Meinung ist, jeder der nicht mitmacht sei langweilig/spießig/nicht man selbst/verklemmt/könne nicht richtig aus sich raus gehen. Erst neulich hatten Cora und ich ein kurzes Gespräch mit jemandem, der uns zum Weiberdonnerstag in das Rengener Stübchen – einem kleinen, verengten Schuppen – einladen wollte. Wir lehnten ab und kassierten den Satz: „Ich würde zu gern mal sehen, wie ihr so richtig aus euch raus geht.“ Verdutzte Blicke. Wir erklärten, dass wir auch „aus uns raus kommen“ könnten, wenn wir uns nicht maßlos besaufen. Es folgten wieder Argumente die uns dastehen ließen, als wären wir die größten Langweiler überhaupt. Aber warum? Nur weil wir uns aus Karneval nichts machen? Weil wir auch ohne diesen Hype Spaß haben können und das nicht nur ein paar Tage im Jahr, sondern wann immer wir wollen? Nur weil wir uns nicht heillos betrinken und uns ins große Partygetümmel stoßen? Ich kann das leider nicht allzu gut nachvollziehen. Ich lasse denen doch auch ihren Spaß, wenn man meint man muss sich zu Karneval so verhalten – Bitteschön! Ich lasse ihnen ihre Meinung. Aber dann soll man mir doch auch meine lassen. Und nicht so tun als wäre ich total langweilig, nur weil ich nicht ausraste wenn Karneval ist. Bitte. Danke.

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

4 Replies to “Anti-Karneval-Outing”

    1. Ja :( Wie gern hätte auch ich Urlaub. Dann würde ich mich den ganzen Tag in der Wohnung verbunkern und die Rollos runter machen… So muss ich wahrscheinlich noch ein paar Karnevalsmenschen mit ihrer ekelhaft guten Laune begegnen.

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