Burger-Buns mit Lievito Madre

Mit Beginn der Corona-Zeit habe ich das Brotbacken für mich entdeckt – es wurde zu meinem persönlichen Pandemie-Hobby. Mehrmals pro Woche standen Brot, Brötchen oder Baguettes auf dem Plan. Teilweise habe ich so viel gebacken, dass ich meine Nachbarn und Freunde mitversorgen musste. Doch mit dem Hauskauf und der Rückkehr in einen pandemiefreien, normalen Alltag wurde die Zeit dafür knapper – heute backe ich nur noch selten.

Was geblieben ist: mein geliebter Lievito Madre, ein wunderbar milder Weizensauerteig. Zum Glück nimmt er es mir nicht übel, wenn ich ihn zwischendurch einfriere oder wochenlang im Kühlschrank vergesse. Allerdings muss er regelmäßig aufgefrischt werden, um wieder richtig triebstark zu sein. Inzwischen habe ich meist mehr inaktiven als aktiven Lievito Madre im Haus – aber das ist kein Nachteil, denn die Reste vom Auffrischen nutze ich gerne als natürlichen Aromageber in anderen Teigen. Besonders Pizzateig bekommt durch einen kleinen Anteil Lievito Madre eine großartige Tiefe im Geschmack.

Am Wochenende habe ich meinen Vorrat etwas reduziert: Unser Mini hat uns im Freibad Burger zum Abendessen „ertaucht“. Da ich aktuell versuche, weitestgehend auf industriellen Zucker zu verzichten, kamen gekaufte Burgerbrötchen nicht infrage. Also habe ich ein wenig mit verschiedenen Rezepten experimentiert. Ich wollte keine klassischen Brioche-Buns, sondern luftige, leicht säuerliche Sauerteig-Brötchen, die dennoch weich und nicht zu trocken sind. Das Ergebnis war überraschend gut – deshalb möchte ich das Rezept unbedingt mit euch teilen.

Zutaten (für 6 Buns)

• 100g Lievito Madre (auch inaktiv, aus dem Kühlschrank)
• 300g Weizenmehl 550
• 10g frische Hefe
• 1 TL Honig
• 1 TL Salz
• 1 Ei
• 150ml lauwarme Milch
• 30g weiche Butter oder mildes Öl
• 1 Eigelb + 1 EL Milch (zum Bestreichen)
• Saaten nach Wahl (Sesam, Haferflocken, Leinsamen…)

Zubereitung

1. Hefe mit Honig in der lauwarmen Milch auflösen und 5 Minuten stehen lassen
2. Alle Zutaten (außer 1 Eigelb, 1 EL Milch und Saaten) in eine Schüssel geben und 8–10 Minuten zu einem glatten, weichen Teig verkneten
3. Abgedeckt an einem warmen Ort ca. 1,5 Stunden gehen lassen, bis er deutlich aufgegangen ist
4. In 6 Stücke teilen, rund formen und leicht flach drücken
5. Auf ein Backblech mit Backpapier setzen, abdecken und nochmals 45 Minuten gehen lassen
6. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180° Umluft vorheizen
7. Eigelb und 1 EL Milch verrühren und nach der Stückgare die Buns bestreichen
8. Nach Belieben Saaten und Körner aufstreuen oder blanko lassen
9. 10-15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind

Ich finde, der Aufwand hält sich absolut im Rahmen – und die Buns eignen sich perfekt, wenn man spontan zum Grillen eingeladen ist oder einfach etwas Selbstgemachtes servieren möchte. Am Samstag durften sich auch unsere Nachbarn freuen, bei denen wir freundlicherweise die Terrasse mit Abendsonne belagern durften – im Gegenzug gab es für sie natürlich leckere Burger.

Probiert die Buns gern mal aus – ich freue mich, wenn sie auch bei euch so gut ankommen wie bei uns!