Site Loader

Am vergangenen Montag hatte ich einen Termin in Dresden und da es natürlich Blödsinn wäre, direkt danach wieder nach Hause zu fahren nahm ich David einfach mit und wir nahmen uns eine kurze Auszeit vom Alltag.

Als das Treffen vereinbart wurde, sagte ich natürlich direkt meiner Tante bescheid, die in der Nähe von Dresden wohnt. Immerhin waren wir das letzte Mal vor zwei Jahren bei ihr zu Besuch und ich wollte die Gelegenheit beim Schopfe packen. Sie freute sich natürlich, dass wir ein paar Tage da sein würden und wir hatten unsere Unterkunft sicher.

Am Montag fuhren wir also direkt morgens los, immerhin wollte ich zu meinem Termin nicht zu spät kommen. Und so starteten wir gegen 7.30 Uhr von Mehren und fuhren im wahrsten Sinne des Wortes der Sonne entgegen, denn in Dresden war das Wetter definitv schöner als in der Eifel. Da wir als wir ankamen noch über eine Stunde Zeit hatten, aßen wir eine Kleinigkeit und gingen dann noch ein bisschen schlendern, bis wir zum Marché im Hauptbahnhof gingen wo das Treffen stattfinden sollte. Ich war überrascht und begeistert. Zwar hatte ich schon öfter Marchés gesehen, aber hatte ihnen nie wirklich viel Beachtung geschenkt. Von außen sah es nur aus, wie ein normales Café oder ähnliches, man konnte Kuchen, Brötchen und auch Suppen direkt am Eingang bekommen. Aber drinnen war man quasi in einer anderen Welt, es war wie auf einem mediterranen Markt. Alles war schön offen gestaltet, man konnte zusehen wie Essen zubereitet wurde und überall waren alte Marktstände wo man Pilzpfannen, Smoothies, Gebäck, Nudeln oder andere Leckereien bekommen konnte. Die Dekoration war perfekt abgestimmt, es hingen Ranken von den Wänden und hier und da standen kleine Bäumchen. Es war einfach schön dort und ich fand es etwas schade, dass ich nicht schon vorher mal einen Blick in den Innenraum geworfen habe.

Nach meinem Treffen fuhren wir direkt zu meiner Tante, auch wenn die Fahrt nicht allzu lang war verglichen mit anderen Strecken war insbesondere David doch schon recht erschöpft. Wir holten noch schnell ein paar Stücken Kuchen – unter anderem natürlich auch Eierschecke – und machten uns dann auf den Weg. Dort angekommen wurden wir schon an der Pforte von meiner Tante begrüßt, ich freute mich richtig jetzt endlich da zu sein und mal wieder ein paar Tage mit ihr zu verbringen. Wir brachten unsere Sachen ins Arbeitszimmer, wo David und ich schliefen und aßen dann bei einem netten Pläuschchen den leckeren Kuchen. Thema war unter anderem auch die Flut, von der auch meine Tante, ihr Mann und dessen Familie nicht verschont wurden. Es ist wirklich unfassbar wie weit die Elbe, die ja nun doch ein paar Meter vom Haus entfernt ist hervorkam und vor allem auch wie hoch das Wasser dort noch stand. Bei einem kleinen Spaziergang zur Elbe konnten wir uns ein Bild davon machen, wie weit die Elbe wandern musste um solche Schäden anzurichten. Da es ziemlich windig war drehten wir schnell wieder um und schwatzten noch ein bisschen, bevor wir aßen und den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Am Dienstag hatten wir uns vorgenommen, einen schönen Tag in Dresden zu verbringen. Und die Liste der zu erledigenden Dinge war nicht gerade kurz. Hosen, Schuhe für David, Stoffe, SD-Karte, Teller, Firseur, und, und, und. Am Vormittag fuhren wir also mit meiner Tante los in die Stadt und wollten eigentlich zum Mittag beim Australier essen, bei dem David im Juni einmal war und seither davon schwärmte. Doch leider hatte dieser erst ab 17 Uhr auf und so mussten wir uns etwas anderes suchen. Relativ schnell wurden wir auch fündig, denn gengenüber der Frauenkirche gab es ein kanadisches Restaurant, das Ontario. Wir überlegten nicht lange und suchten uns einen kleinen Tisch wo wir dann die Speisekarte studierten. Das Angebot war ordentlich, es gab diverse Salate und andere Vorspeisen, Fisch, Fleisch und eine gesonderte Steak-Seite. Nach einer Weile hatten wir uns etwas gesucht und bestellten unser Essen. Meine Tante nahm einen Elcheintopf (Manitoba), David Rinderfilet mit verschiedenem Gemüse (Canadian Stew) und ich entschied mich für Elchfleisch mit Rotweinsauce und Kartoffelragout(Elch nach Art Bourguignon). Das Essen kam recht schnell, außer uns war aber auch nur ein älteres Ehepaar dort. Etwas skeptisch begutachtete ich das dunkle, fast schon schwarze Fleisch und schnitt einen kleinen Bissen ab. Innen war das Fleisch heller, sah aber trotzdem nich allzu appetitlich aus. Aber der Geschmack machte das fade Aussehen definitv wett! Es schmeckte herrlich, war schön zart und nicht so intensiv und streng, wie ich es vom Hirsch kannte. Die Sauce passte hervorragend und auch Kartoffeln und Gemüse waren richtig gut dazu abgeschmeckt. Auch meiner Tante und David schmeckte es sehr gut, es war auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert dort essen zu gehen. Leider blieb uns danach nicht mehr allzu viel Zeit zum shoppen und schlendern, denn meine Tante musste um 14.00 Uhr anfangen zu arbeiten und wir fuhren lieber etwas früher als zu spät los, damit sie wegen uns keine Verspätung hatte. Ich achtete nicht weiter auf den Weg den wir fuhren und verließ mich einfach auf Davids Orientierungssinn, der weitaus besser war als meiner. Später sollte ich das allerdings noch bitter bereuen^^ In der Nähe von der Arbeit befand sich ein kleiner Stoffladen, den ich schon vorher im Internet gesehen hatte und der sehr vielversprechend aussah. Wir machten also einen kleinen Abstecher dorthin und ich war etwas enttäuscht. Die Stoffauswahl war zwar immens aber teurer als ich sie beispielsweise bei Buttinette bekommen könnte. Und der Service war furchtbar. Als wir reinkamen stand eine alte Frau an der Kasse, die nicht den Eindruck erweckte als wäre sie froh wenn Kunden kamen und brummte uns nur ein missgelauntes „Guten Tag“ entgegen. Ich ging eine Runde durchs Geschäft, stöberte hier und da und ging dann aber auch recht schnell wieder raus. Schade eigentlich, denn die Stoffe waren wirklich toll und wahrscheinlich hätte ich bei besserem Service auch tatsächlich etwas davon mitgenommen. Ja, ich muss zugeben es war reiner Trotz, dass ich nichts gekauft habe. Wir fuhren zurück in die Stadt, wo wir uns mit meinem Cousin treffen wollten der in der Nähe des Bahnhofs Schule hatte. Wieder setzten wir uns in den Marché und aßen ein Stück Kuchen während wir dort auf ihn warteten. Nach einigen Komplikationen mit Bus & Bahn kam er dann auch irgendwann an und wir schlenderten mit ihm die ersten Geschäfte ab, die auf unserer Liste standen. Leider hatte er nicht allzu viel Zeit, so dass er recht schnell wieder weg musste. Nun hatten David und ich 2,5 Stunden in denen wir die restlichen Dinge beschaffen könnten bis wir meine Tante abholen mussten und ich wusste, dass es quasi unmöglich war das alles noch zu erledigen. Als erstes suchten wir einen Vodafone-Shop auf, wo David „nur mal kurz gucken“ wollte. Nach einer halben Stunde verließen wir mit einem neuen Vertrag, einem neuen Handy für David und ohne meinen Personalausweis das Geschäft und suchten nach einem Friseur, der uns noch etwas aufhübschen konnte. Nach einer Weile fanden wir auch einen, der uns relativ schnell annahm. Mehr oder weniger zufrieden mit der Leistung und dem Service dort wanderten wir weiter. Es stand noch so vieles auf der Liste und ich hatte gerademal drei Dinge davon erledigt. Allzu viel Zeit hatten wir nicht mehr und ich war einfach nur genervt, dass der ganze Tag eigentlich nur mit Warten gefüllt war. Maulig und sturr weigerte ich mich in irgendwelche Geschäfte zu gehen mit dem Argument, dass ich in der Zeit eh nichts mehr finden würde. Ein Laden zog mich dann allerdings doch an – der Lush. Ich liebe dieses Geschäft! Wenn ihr es nicht kennt, müsst ihr unbedingt wenigstens mal im Onlineshop vorbei schauen! Der Duft ist zwar für manche etwas erdrückend und auch ich war beim ersten Besuch wie vor eine Wand geschlagen, aber es lohnt sich allemal dort mal zu stöbern. Es kam mir ganz gelegen, denn wir brauchten noch eine Kleinigkeit für meine Tante und ihren Freund und hier würden wir garantiert fündig werden. Der Mitarbeiter war nett und überhaupt nicht aufdringlich, wie viele andere es ja oft sind. Ich sagte ihm was ich wollte und für wen es war und er präsentierte mir prompt Masken und Cremes, die auf Alter und Hauttyp abgestimmt waren. Für meine Tante besorgten wir eine schöne frische Maske, die herrlich fruchtig duftete. Für ihren Freund gab es eine Creme, die besonders nach der Rasur pflegend und beruhigend wirken sollte. Natürlich konnten auch David und ich nicht widerstehen also suchte ich mir noch eine Maske aus die aus Blaubeeren hergestellt wurde und picklige Haut reinigen sollte und sogar David suchte sich ein Shampoo aus Hopfen & Cognac und Haargel mit Sandelholz- und Kiefernnadelnöl aus. Wir bekamen noch eine Probe die wir uns aussuchen konnten und er packte prompt noch eine weitere drauf. Sehr, sehr sympathisch! Wir plauderten noch ein wenig und machten uns dann auf den Weg zum Auto um dann meine Tante abzuholen. Irgendwann kam der Moment, wo ich mich nicht dran erinnern konnte jemals in dieser Straße gewesen zu sein. Zögerlich fragte ich David, ob er sich sicher war, dass wir hier hin mussten und er war fest davon überzeugt. Gut, dachte ich, er wird es schon wissen. Leider wusste er es wohl doch nicht mehr so genau und auch ich war ihm keine allzu große Hilfe. Ihr wisst ja, Orientierung wie eine Bockwurst. Jedenfalls suchten wir noch eine gute halbe Stunde nach der richtigen Straße bis wir endlich ankamen und noch auf mein Tantchen warteten, die inzwischen noch einkaufen gegangen war. Zuhause gab es dann einen herrlichen Auflauf mit Brokkoli, Rosenkohl, Kartoffeln und Speck, der zum Glück schon vorbereitet und fertig war als wir ankamen. Nach dem Essen packte meine Tante eine Box mit Kinderfotos aus. Oh weh, das war gruselig! Viele der Bilder sorgten für ordentliche Lacher und lustige Geschichten, die dazu erzählt wurden und wir hatten einen schönen Abend.

Am Mittwoch standen wir früh auf, so dass wir noch mit meiner Tante frühstücken konnten ehe sie zur Arbeit fuhr. Als sie weg war, packten auch wir unsere Sachen zusammen und fuhren in den Elbepark um dort die restlichen Dinge zu besorgen. Recht schnell hatten wir alles zusammen, ich hatte Hosen, neue Oberteile und gleich noch zwei Tücher ergattert und war damit mehr als zufrieden. Natürlich hatte auch David eine ordentliche Ausbeute gemacht. Beim Bezahlen an der Kasse viel mir ein leeres Fach im Portmoine ins Auge. Irgendetwas fehlte hier doch?! Und dann viel es mir wie Schuppen von den Augen, hatte ich nicht gestern im Vodafone-Shop meinen Perso scannen lassen müssen? Klar! Und dort lag er bestimmt immernoch. Nun erklärten sich auch die vielen Anrufe, die ich einfach ignoriert hatte während ich beim Friseur war. Na prima, ich hatte wirklich keine Lust nochmal ins Zentrum zu fahren, jetzt wo wir alles geschafft hatten und eigentlich nach Hause wollten. Wir riefen also beim Shop an und klärten ab, dass der Perso zu uns nach Hause geschickt werden würde. Na immerhin, das hatte geklappt. Nun ging es also wieder zurück in die Eifel, auch wenn ich viel lieber in Dresden geblieben wäre.

Es waren zwar nur wenige Tage, aber es war wirklich schön mal wieder dort zu sein. Hoffentlich klappt es dieses Jahr noch mal und vielleicht schaffen es meine Verwandten aus Dresden ja auch mal in die Eifel :P

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert