Wie ich ja bereits berichtet habe, habe ich vor ein paar Tagen schon eine Beanie für David gestrickt. Eine ganz einfache, mit elastischem Bündchen und einem glatt rechts gestricktem Hauptteil. Wie versprochen, gibt es nun heute meine eigene Beanie mit Zopfmuster zu bestaunen und für euch eine kleine Strickanleitung dazu :)
Für meine Beanie habe ich 60 Maschen angeschlagen und ebenfalls ein elastisches Bündchen gestrickt. Das Zopfmuster strickte ich nach folgendem Schema.
Für euch gibt es jetzt eine etwas kleinere, abgespeckte Variante der Beanie. Aber ich denke, für eine kleine Anleitung reicht es aus und man kann den Hautteil auch super für sich selbst individualisieren. Also, auf geht’s! Für die Beanie braucht ihr folgende Zutaten:
- Wolle
- 2 Rundstricknadeln mit mind. 3 Größen Unterschied in der Nadelstärke
- 1 Zopfnadel
- 1 Wollnadel
Der Maschenanschlag
Bevor ihr mit dem Stricken loslegen könnt, müssen natürlich erstmal die Maschen her. Aber woher nehmen? Was für mich damals bei meiner Oma immer aussah wie ein riesiges Wirrwarr aus Knötchen und Fäden ist im Prinzip total einfach. Wickelt vorerst einen langen Faden von eurem Wollknäuel ab und legt es euch von hinten zwischen Ring- und kleinem Finger hindurch. Wickelt es nun von vorne um den Zeigefinger herum, dann genauso um den Daumen, die Fadenenden haltet ihr mit dem kleinen Finger fest. Und schon habt ihr ein „Grundgerüst“ für den Maschenanschlag. Nehmt euch die kleinere Rundnadel und führt das eine Ende unter dem vorderen Faden am Daumen durch die Daumenschlaufe hindurch. Holt euch nun mit der Nadel den Faden, der vom Zeigefinger vom Daumen führt und zieht in durch die Daumenschlaufe hindurch. Zieht die Masche an und lasst sie vom Daumen abgleiten, schon ist die erste Masche fertig. Den nun lose hängenden Faden wickelt ihr euch wieder um den Daumen, so könnt ihr beliebig viele Maschen aufnehmen.
Die Maschenprobe
Bevor ihr mit der richtigen Mütze anfangt, ist es wichtig vorerst eine Maschenprobe zu machen. Sie ist notwendig, damit ihr die richtige Anzahl an anzuschlagenden Maschen errechnen könnt. Schlagt also 10 Maschen wie oben beschrieben an und strickt diese in 10 Reihen. Macht das am besten schon in dem Muster, welches ihr auch für das Bündchen verwenden wollt. Da es bei Mützen wichtig ist, dass das Bündchen elastisch ist, machen hier linke und rechte Maschen im Wechsel am meisten Sinn.
Rechte Maschen
Damit ihr gut arbeiten könnt, wickelt den Arbeitsfaden – der, der mit dem Wollknäuel verbunden ist – zweimal um den Zeigefinger der linken Hund. Wenn ihr eure Stricknadel mit den Maschen ebenfalls in der linken Hand vor euch habt, haltet sie so, dass die „Knötchen“ vom Anschlag nach unten zeigen und der lose Anfangsfaden links herunter hängt. Nehmt nun die Stricknadel am anderen Ende der Rundnadel und stecht sie von vorne links in die erste Masche auf der Nadel ein. Holt euch damit nun den Faden, der vom Zeigefinger herunter spannt und zieht ihn durch die Masche hindurch, zieht sie etwas fest. Ihr habt nun eine Masche auf der rechten Nadel, dies ist eure erste abgestrickte Masche.
Linke Maschen
Auch die linken Maschen sind nicht sehr schwer. Legt davor einfach den Faden, der vom Zeigefinger hinter der Nadel herunter spannt, vor die Nadel. Stecht nun in eure Masche von rechts ein, holt den Faden ein und zieht ihn durch die Masche. Etwas anziehen, schon ist auch die linke Masche fertig. Strickt nun abwechselnd eine linke und eine rechte Masche.
Wenn ihr die Nadel komplett abgestrickt habt, dreht ihr die neue Maschennadel um, so dass der Anfangsfaden nun rechts herunter hängt und auch euer Anfangsfaden rechts ist. Strickt nun die Reihe ebenso ab, wie die erste. Wiederholt das so lange, bis ihr 10 Reihen voll habt. In diesem Beispiel ist das mit den abwechselnden Maschen recht einfach, da bei einer geraden Maschenanzahl auf der Nadel die Rückrunden genauso gestrickt werden wie die Hinrunden. Es ist also egal, von welcher „Seite“ ihr strickt, die Abfolge von linken und rechten Maschen ist immer gleich. Falls ihr trotzdem mal durcheinander kommt, schaut euch einfach die anderen Maschen in der Maschenspalte darunter an. Rechte Maschen erkennt ihr an dem kleinen Kreuzchen, linke an dem Knötchen. So könnt ihr euch immer gut orientieren.
Sobald ihr die 10 Reihen fertig habt schnappt ihr euch ein Maßband oder auch Lineal und messt aus, wie breit eure Maschenprobe ist. Daraus könnt ihr euch nun errechnen, wie viele Maschen für eure Beanie angeschlagen werden müssen. Ein grober Richtwert sind ca. 50 cm Kopfumfang bei einem Erwachsenen, daran könnt ihr euch orientieren, wenn ihr kein Maßband zur Hand habt.
In meinem Beispiel ist die Maschenprobe mit 10 angeschlagenen Maschen ca. 4,5 cm breit. Für meine Mini-Beanie habe ich einen Kopfumfang von 20 cm ausgemessen. Ich rechne nun also aus, wie viele Maschen ich für 20 cm benötige.
4,5 cm = 10 M
1 cm = 2 M
20 cm = 40 M
Da ich nur ganze Maschen aufnehmen kann, habe ich alle Werte auch auf ganze Zahlen gerundet. Da ich es lieber mag, wenn die Mützen eher fest sitzen als dass sie rutschen, habe ich dazu auf die nächst kleinere Zahl gerundet.
Die Beanie
Wie oben berechnet muss ich für meine Mini-Beanie 40 Maschen anschlagen, ihr könnt das natürlich für euren Kopfumfang selbst ausrechnen oder auch an diesem kleinen Beispiel einmal probieren. Ich schlage eine zusätzliche Masche an, die ich später beim Rundstricken dafür nutze, Anfang und Ende der Reihe fester miteinander zu verbinden. Insgesamt werden also 41 Maschen angeschlagen, wie weiter oben beschrieben. Wenn ihr das erledigt habt, beginnt ihr mit dem Rundstricken.
Das Bündchen
Ihr habt nun die Maschen auf einer der Nadeln und wahrscheinlich auch schon auf der Schnur. Schiebt nun alle Maschen ungefähr in die Mitte der Rundstricknadel auf die Schnur und zieht diese wiederum ungefähr in der Mitte der Maschen heraus, so dass ihr nun jeweils eine Hälfte an Maschen auf beiden Nadeln verteilt habt. Die Knötchen vom Anschlag sollten wie vorhin nach unten zeigen und die Nadel an dem der Arbeitsfaden hängt hinten liegen.
Nehmt nun mit der vorderen Nadel die letzte angeschlagene Masche von der hinteren Nadel herunter, so dass Anfang und Ende der Reihe miteinander „verbunden“ sind.
Haltet nun die beiden Nadeln fest und zieht die hintere nach vorne durch die Maschen durch, so dass diese nun auf der Schnur liegen. Nun könnt ihr mit dem Rundstricken beginngen, indem ihr mit der nun freien Nadel die ersten beiden Maschen rechts miteinander verstrickt. Stecht dazu einfach statt nur durch eine Masche in zwei von links ein und holt den Arbeitsfaden durch beide hindurch. Zieht die neue Masche leicht fest und schon habt ihr eure Beanie „geschlossen“.
Strickt nun in eurem Bündchenmuster, ich habe mich wie gesagt für rechts/links/rechts/links entschieden, das kann aber jeder natürlich so machen, wie er mag. Hauptsache es geht mit den angeschlagenen Maschen auf. Habt ihr die erste Reihe fertig gestrickt, legt ihr wieder beide Nadeln nebeneinander. Die Nadel mit dem Arbeitsfaden sollte wieder hinten liegen. Zieht also die hintere Nadel wie vorher durch die Maschen durch und beginnt eure neue Runde zu stricken. Macht das so lange, bis euch die Höhe von eurem Bündchen gefällt.
Da meine Beispiel-Beanie ja nur klein wird, hat mir auch ein kleiner Bund vollkommen gereicht. So war ich mit 5 Reihen im Bündchen vollkommen zufrieden. Für meine eigene Beanie habe ich 15 Reihen Bündchen gestrickt, je nach Geschmack und Größe kann das aber sicher variieren.
Der Hauptteil
Kommen wir nun zum Hauptteil der Beanie, in dem auch felißig gezopft wird. Ihr könnt das Muster natürlich auch weglassen und rechts/links weiterstricken oder auch nur glatte Maschen stricken. Zuerst sollte jedoch noch mindestens eine Reihe im Bündchenmuster gestrickt werden, dieses Mal allerdings mit der größeren Nadel. Dadurch werden die Maschen im Hauptteil gröber und etwas lockerer, was bei einer Beanie ja typisch ist. Strickt dazu einfach die Maschen mit der größeren Nadel ab, wie ihr es vorher mit der kleineren auch getan habt. Wenn das erledigt ist, könnt ihr nun wenn ihr mögt mit dem Zopfmuster anfangen. Auch hierfür habe ich mal ein kleines Schema für euch, welches ihr natürlich auch für eure eigene Beanie abwandeln könnt.
Das Zopfmuster
Ihr beginnt also damit, ganz normal zwei linke Maschen zu stricken. Nun strickt ihr zwei Maschen rechts verkreuzt. Dazu nehmt ihr euch eure Zopfnadel zur Hilfe und nehmt darauf zwei Maschen von eurer Stricknadel ab. Legt die Zopfnadel nun hinter eure Arbeit und strickt die folgenden zwei Maschen von eurer Stricknadel rechts ab. Hebt dann eure Zopfnadel wieder etwas nach vorne und strickt nun die beiden Maschen davon rechts ab. Die folgenden zwei Maschen werden noch einmal rechts abgestrickt, dann folgen zwei linke. Strickt dieses Muster 4 mal in der Reihe.
Die folgenden 3 Reihen strickt ihr so, wie die Maschen erscheinen. Das heißt, rechte über rechten Maschen und linke über linken. Dann folgt eine Reihe, in der ihr links verkreuzt zopfen müsst. Strickt dazu wie gehabt zwei linke Maschen und zwei rechte Maschen. Die folgenden zwei Maschen nehmt ihr auf eure Zopfnadel und legt sie vor eure Arbeit. Strickt die nächsten beiden Maschen rechts, hebt dann die Zopfnadel und strickt die beiden Maschen davon ebenfalls rechts ab. Nun folgen wieder zwei linke Maschen und eine Wiederholung des Musters, bis die Reihe beendet ist.
Nun folgen wieder 3 Reihen ohne Muster, in denen ihr strickt, wie die Maschen erscheinen. Dann beginnt ihr mit dem Schema von vorn, bis ihr die gewünschte Länge der Beanie erreicht habt. Ich stricke meistens mindestens 35 cm – 40 cm, damit die Mütze nachher am Hinterkopf besser fällt.
Der Abschluss
Wenn ihr die Länge für eure Beanie erreicht habt, die euch gefällt, schneidet ihr den Arbeitsfaden großzügig ab. Mit einer Wollnadel fädelt ihr nun die einzelnen Maschen nach und nach auf euren Arbeitsfaden, wenn ihr alle abgenommen habt, zieht ihr diesen zu. Damit das Loch oben nicht weiter auf geht, wenn ihr eure Beanie aufsetzt, solltet ihr dieses gut vernähen. Wenn ihr damit zufrieden seit, könnt ihr den restlichen Arbeitsfaden auf der Innenseite eurer Mütze an den rechten Maschen entlang vernähen. Dazu fädelt ihr vorsichtig mit der Wollnadel in die rechte Seite der Maschen, hebt die Nadel hervor und fädelt in die nächste Masche ein. Genauso könnt ihr auch mit dem Anfangsfaden verfahren, wenn ihr ihn befestigt habt.