Seit Oktober sind beide Kinder in die Kita und fühlen sich dort sehr wohl. Sie spielen dort, basteln, singen, malen, bekommen vernünftiges Essen und bringen immer wieder neue Krankheiten mit. Ich will nicht übertreiben, aber ich schätze seit Oktober haben wir nie mehr als zwei Wochen geschafft, ohne dass ein Kind zuhause bleiben musste.
Wann muss ein Kind zuhause bleiben?
Wann ist ein Kind eigentlich zu krank für die Kita? Ganz klar, mit Fieber oder Durchfall ist die Einrichtung tabu. 24 Stunden sollte ein Kind fieber- oder durchfallfrei sein, ehe es wieder in die Betreuung geht. In unserer Kita werden wir informiert, wenn das Kind eine Temperatur von 37,5°C hat. Dann muss es abgeholt werden und auch mindestens den nächsten Tag noch zuhause bleiben.
Wenn unsere Kinder ein bisschen Husten oder leichten Schnupfen haben, sonst aber fit sind, bringen wir sie in die Kita. Das sagen dort auch die Erzieher, dass sowas kein Grund fürs zuhause bleiben sein muss. Das liegt aber immer im eigenen Empfinden. Hat man ein sehr anfälliges Kind, sollte man dann besser nichts riskieren und das Kind zuhause lassen.
Anspruch auf Kinderkranktage
Natürlich sind unsere Kinder noch nicht in dem Alter, wo man sie getrost allein lassen kann. Kind krank heißt auch immer, einer von uns muss zuhause bleiben. Das ist ja auch kein Problem, man hat ja die Kinderkranktage.
Pro Kind stehen insgesamt 20 Kinderkranktage im Jahr zur Verfügung. Bei Paaren werden diese Tage gesplittet, das heißt jedes Elternteil hat 10 Tage im Jahr pro Kind. Ab drei Kindern liegt die Obergrenze der Kinderkranktage bei 50 Tagen im Jahr. Bezahlt wird man an in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse mit 90% des Gehalts. Einige Arbeitgeber zahlen auch weiterhin Lohn für eine bestimmte Zeit fort oder stocken zum vollen Gehalt auf.
In unserem Fall haben wir also jeder 10 Tage pro Kind im Jahr zur Verfügung. Und aus der Erfahrung der letzten Monate kann ich sagen, dass das sehr wenig ist. Allein für dieses Jahr hat der Mini schon 5 Tage gesammelt und Pixi 3. Wenn das so weiter geht, sind die Tage im April weg. Auch heute sind beide Kinder wieder mit Fieber zuhause.
Flexible Arbeitsmodelle können helfen
Was also tun, wenn die Tage aufgebraucht sind? Rein theoretisch würde man zwar zuhause bleiben können, aber eben unbezahlt. Also ist es oft eine gute Option mit dem Chef zu sprechen. In einigen Bereichen ist Homeoffice möglich und vielleicht lässt euer Chef sich darauf ein.
Dort wo die Arbeitsumgebung es zulässt, können halbwegs fitte Kinder vielleicht auch mit zur Arbeit genommen werden. Sicher nicht einen ganzen Tag, aber eben so lange wie es funktioniert und das Kind sich gut fühlt. Auch Gleitzeit- oder Schichtmodelle können helfen, wenn eine andere Person zeitnah die Betreuung übernehmen kann.
Fazit
Kranke Kinder sind sicher nicht die Lieblinge von Arbeitgebern, aber als Arbeitnehmer hat man ein Recht auf die Betreuung. Hier kann man vorerst auf das Kinderkrankengeld zurückgreifen, bis die Kinderkranktage aufgebraucht sind. Anschließend lässt sich bestimmt eine gute Lösung finden, wie weitere Kinderkranktage auf Arbeit geregelt werden.