Site Loader

Manchmal da wünscht man sich, man könnte die Zeit zurück drehen. Das Gefühl kennt ihr sicherlich, oder? Und genau dieses Gefühl habe ich, sobald ich an die vergangene Woche denke. Sie war einfach wundervoll! Für euch gibt es nun einen Auszug der wichtigsten Ereignisse aus KW 25.

Montag

Der Montag startete schon wunderbar mit einem leckeren Geburtstagsfrühstück, besser kann es gar nicht sein. Ich hatte mir gewünscht, mit meinen Eltern und David zum Rostocker Zoo ins Darwineum zu fahren und da meine Eltern frei hatten, wurde das natürlich auch gemacht. Die Internetseite versprach schon viel, aber das was tatsächlich dort entstanden ist, ist einfach nur klasse. Informativ, mit vielen Dingen zum Ausprobieren und natürlich in den einzelnen Themenräumen, die sich an den verschiedenen Zeitepochen orientierten, passende Tierarten. Ameisen, Quallen, Schlammspringer und sogar Ziesel wuselten in den schön angelegten Gehegen herum. Auch Kindern wird es dort garantiert nie langweilig, allein ein riesiges Puzzle-Quiz in der Mitte des Darwineums sorgt für genügend Unterhaltung. Eine absolute Empfehlung, das neue Darwineum! Aber auch der Rostocker Zoo, den wir natürlich im Anschluss noch besuchten, ist richtig schön. Groß angelegte Gehege, an jeder Ecke ein paar Dinge, die man selbst ausprobieren konnte und dabei noch etwas lernte. So zum Beispiel gab es eine Mini-Nachbildung eines Dorfes, welches an einem Fluss liegt. Mit kleinen Schiebern konnte man hier die Schleusen des Flusses schließen, das Dorf überflutete. Wurden die Mini-Talsperren geöffnet, lief ein riesiges Rinnsal weiter flussabwärts. Besonders für Kinder ist sowas total spannend und auch die anderen Wasserspiele wurden mit großer Begeisterung getestet – natürlich auch von uns. Ja, dieser Ausflug hat sich definitiv gelohnt.

Am Abend wurde gegrillt, ich hatte ein paar Verwandte eingeladen, da ich einfach mal wieder Geburtstag feiern wollte wie früher – mit der Verwandtschaft. Da einige anscheinend das WM-Spiel von Deutschland als Prio 1 setzten, wurde natürlich im Carport ein Fernseher aufgestellt. So konnte ich meinen heißersehnten Grillabend haben und die Männer konnten Fußball gucken. Alle waren glücklich. Natürlich hatte ich vorher einen Möhren-Aufstrich gemacht, der auch dieses Mal wieder super ankam. Wir hatten einen sehr schönen Abend und ich habe es sehr genossen, mal wieder alle um mich zu haben. Ja, es war wie früher. Und ich wünschte, es wäre so geblieben.

Dienstag

Eigentlich wollten wir am Dienstag zum Strand fahren, uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und nochmal ein bisschen Ostsee genießen. Eigentlich. Denn am Morgen sah es so überhaupt nicht nach Strandwetter aus. Ich haderte ein bisschen mit mir, Strand oder nicht Strand? Bis zum Mittag ging das so, dann entschloss ich mich allerdings, lieber in die nächste Stadt zu fahren und einen kleinen Einkaufsbummel zu machen. Später hatte ich das bitte bereut, denn das Wetter wurde zum Nachmittag wesentlich besser und der Einkaufsbummel hatte eigentlich nichts Lohnenswertes gegeben. Einen MP3-CD-Kasseten-Multifunktionsding-Player habe ich für meine Mama bekommen, nun kann sie endlich das Hörbuch von „Ein ganzes halbes Jahr“ hören. Für mich gab es ein Maniküre-Set und Nagelhärter-Lack aus dem Rossmann. Zwei Kugeln Eis hatten wir uns gegönnt, während wir durch die Ausstellung der Phänomenta schlenderten, die gerade im Elisenpark war. Aber ansonsten, wie gesagt, hätte man sich das sparen können.

Zum Abendbrot gab es eines meiner Lieblingsgerichte – Krustenbraten! Immer wenn ich zuhause bin gibt es den, mal abgesehen von dem Mal, als meine Mutter versucht hat den Braten mit einem stinknormalen Glasdeckel im Ofen zu garen und wir am Ende das völlig mit Splittern durchsetzte Fleisch wegschmeißen konnten. Aber immerhin gab es dann noch Pilze mit Kartoffeln. Und auch dieses Mal gab es wieder Champignons dazu, es gibt einfach nichts Besseres. Krustenbraten gehört einfach zu jedem Besuch zuhause.

Nach dem Essen drehte ich nochmal eine große Runde mit Max, immerhin würde es für eine ganze Weile – ziemlich genau 3 Monate – die letzte sein. Ich sog noch ein paar Insel-Sommer-Sonnenstrahlen ein und genoss den letzten Abend zuhause in vollen Zügen.

Mittwoch

Am Mittwoch ging es leider schon wieder nach Hause. Wir fuhren möglichst früh los, damit wir nicht in den Berufsverkehr kommen und früh in Mehren ankommen. Das erste Stück bis Hannover fuhr ich, während David neben mir döste. Nach einer kleinen Rast zum Tanken ging es weiter. Ab jetzt hatte ich Pause und konnte getrost mein Buch „Ein ganzes halbes Jahr“  zu Ende lesen, denn die nächsten stehen schon in den Startlöchern. Ja, ich muss zugeben, dass ich tatsächlich zum Ende des Buches ein bisschen mit den Tränen kämpfen musste. So ein herzergreifend trauriges Buch! Auch, wenn ich mich ziemlich damit gequält habe, würde ich es jedem empfehlen, der mal ein Schluchz-Buch braucht. Kurz bevor wir an der Katzenpension ankamen legte ich das Buch allerdings beiseite, die Befürchtung dass ich vollkommen verheult und aufgelöst dort eintrudeln würde, war einfach zu groß.

Im Katzenhaus – ich nenne es jetzt einfach mal so – kam uns die Besitzerin schon mit Piri auf dem Arm entgegen. Es ist halt Piri, die rastet ja schon vor Begeisterung aus, wenn man nur mal aus Versehen mit dem Fuß ihren Rücken streift. Von daher war mir klar, dass sie sich wohlfühlen würde, solang sie nur Zuneigung bekommt. Um Böhnchen hingegen machte ich mir Sorgen, und als ich sie total verängstigt auf dem Schrank im Wohnzimmer zusammengekauert sah, hat sich das nur bestätigt. Nein, Bohne ging es gar nicht gut. Erst als David ihr die Hand hinhielt schmuste sie sich wild an ihn und schnurrte was das Zeug hielt. Gut, dachte ich, dann können wir ja jetzt nach Hause fahren. Piri in die Transportbox gepackt, Bohne hinterher, Fell fliegt und Katzen fauchen und knurren. Na klasse. Normalerweise waren die beiden immer zusammen in einer Box „gereist“, eine schöne große Hundebox versteht sich. Wir starteten vorsichtig einen zweiten Anlauf, das gleiche Ergebnis. Die Katzenfrau holte eine andere Transportbox aus dem Keller und Bohne wurde darin verfrachtet, konnte sich aber dennoch nicht wirklich beruhigen. Ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen. Wie konnte ich den beiden das nur antun? Erneut war mir nach Heulen zumute, aber nicht wegen dem Buch, sondern weil mir die beiden Katzen so unendlich leid taten.

Der kleine Funken Hoffnung, dass die beiden sich zuhause wieder normal verhalten würden, wurde angekommen in der Wohnung direkt nieder gemacht. Sobald die beiden sich sahen, wurde geknurrt und gefaucht, zur Not auch mal mit einem Pfotenhieb gedroht. Ja, ich war sehr verzweifelt. Immerhin sollten die beiden ab Donnerstag Freigang bekommen, aber wie würde das enden, wenn sie sich wahrscheinlich gegenseitig vertreiben würden? David versuchte mich zu beruhigen, aber irgendwie hatte das heute so absolut keinen Sinn mehr. Die schönen Tage, die ich in der Heimat hatte, waren vergessen. Und das nur, weil ich meine Katzen in fremde Hände gegeben hatte.

Donnerstag

Der Donnerstag war bei uns Feiertag, somit hatte auch David noch frei. Und der ganze freie Tag stand im Zeichen einer Wohnungs-Putzaktion. Alles sollte einmal tiefengereinigt werden – alles. Wir räumten diverse Bad- und Küchenschränke aus, wischten aus, wedelten, saugten, wischten – und waren nach sage und schreibe 7 Stunden fertig. Ein Putzmarathon, der sich gelohnt hat, den ich aber trotzdem so schnell nicht wiederholen möchte.

In der Zwischenzeit hatten wir die ganze Zeit die Balkontür auf, die Katzen sollten sich trotz einiger Disharmonien ihren Weg nach draußen bahnen. David hatte aus dem Keller ein altes Brett geholt, welches wir mit Kabelbinder am Balkongitter befestigten und auf dem Zaun zum Nachbarn abstellten. Aber so ganz ging unser Plan nicht auf. Denn Bohne, die sonst als erste vor der Balkontür stand sobald der Türgriff sich auch nur bewegt hatte, hatte plötzlich panische Angst vor dem Balkon. Ich habe keine Ahnung, was in der Katzenpension abgelaufen ist. Aber gut war es für meine Katzen auf gar keinen Fall. Für mich steht fest – sowas tue ich den beiden kein zweites Mal an. Auch wenn das bedeutet, dass man entweder wesentlich unflexibler ist oder eben Nachbarn oder Freunde als Katzenhüter beauftragen muss. Aber ein Katzenhotel? Nie wieder!

Freitag

Auch am Freitag hatte ich noch frei, David musste leider einen Arzt von der Bundeswehr zum Flughafen nach Köln bringen. Ich hatte so also den kompletten Vormittag Zeit, um noch ein paar Dinge zu erledigen. Ich räumte auf, putzte hier und da ein bisschen herum, schrieb am Blog und nähte endlich die Jacke für Sofie fertig. Das wurde auch allerhöchste Zeit, denn für heute hatte sich Davids Schwester mit Mann und Kind angemeldet. Morgen würde also der große Tag sein, an dem wir einen ganzen Tag mit Sofie verbringen würden. Ich freute mich darauf, ohne Frage. Aber irgendwie hatte ich ein bisschen Angst, dass das Kind im Streichelzoo kollabieren würde und den Freizeitpark, den wir ausgeguckt hatten, einfach nur als schnöde empfinden würde. Man weiß ja nie, wie so ein 4-jähriges Mädchen so drauf sein kann. Und wie man bei eventuellen Nörgeleien oder anderen Gefühlsausbrüchen reagieren soll, wenn man absolut keine nennenswerten Erfahrungen mit sowas hat. Klar, als ich noch zuhause gewohnt habe, habe ich oft Babysitting gemacht. Entweder in der Mutter-Kind-Klinik wenn für die Eltern lustige Abendveranstaltungen waren, oder bei meiner Großcousine. Die sah ich allerdings öfter mal, so dass wir uns als ich mit dem Babysitting bei ihr anfing – da war sie glaube ich 3 – schon gut aufeinander eingespielt hatten und ich ihre Macken kannte. Man muss aber auch dazu sagen, dass dieses Kind ein absoluter Engel war – und wie ich auf der Hochzeit meines Cousins feststellte auch immer noch ist. Stundenlang hat sie sich allein mit ihren Puppen und Märchenbüchern beschäftigt und ging vollkommen auf, wenn wir zusammen mit ihrem Schneewittchen-Haus gespielt haben. Ja, dieses Kind war ein Traum.

Abends kamen dann Davids Schwester, Schwager und Sofie. So plötzlich, dass ich noch nicht mal mit dem Essen fertig war. Wir wurden vom kleinen Wirbelwind direkt überschwänglich begrüßt und natürlich bekam sie auch direkt ihre Jacke, auf die hinten das Pony appliziert war. Die Aussage „Ich liiiiiiiebe Pferde!“ war mir eigentlich schon Bestätigung genug, dass ihr das kleine Geschenk gefiel. Für sie war es allerdings anscheinend nicht ausreichend, denn David und ich wurden mit „Ich könnte dich von Herzen küssen!“ nur so überhäuft, worüber ich mich natürlich nicht beschwerte. Wir aßen Abendbrot, es gab anschließend noch ein kleines Eis und dann wurde Sofie bettfertig gemacht. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe bekommen sie ins Bett zu bringen und stellte mich schon auf eine längere Beschäftigung ein, immerhin kannte ich das Spielchen noch aus dem letzten Jahr. Sie hatte ein Buch von „Mia and me“ mitgebracht, ich konnte damit absolut nichts anfangen. Dennoch las ich fast das gesamte Heft durch, bis ihre Eltern mich erlösten und ins Bett wollten. Sofie hat da natürlich noch nicht geschlafen und war immer wieder viel zu beschäftigt damit, ihre Augen krampfhaft aufzuhalten und dabei ihren Mund vor Anstrengung zu verziehen. Ich für meinen Teil war für diesen Tag also entlassen und konnte noch etwas vom laufenden Fußballspiel sehen.

Samstag

Da war er nun also, der Samstag. Der Tag, auf den sowohl David und ich als auch Sofie so lange gewartet haben. Es war quasi Tanten- und Onkeltag. Wir wollten früh starten, damit wir möglichst viel Zeit im Park verbringen konnten. Also mussten wir das Nichtenkind irgendwann wecken, da sie entgegen unserer Annahme bis um 9 schlief. Völlig irritiert sah sie uns an, setzte sich, streckte sich und fiel direkt wieder um. Nur eine Kitzelattacke von David konnte sie so richtig wecken.

Zum Frühstück hatten wir für Sofie extra diversen Kinderkram besorgt. Gesichtswurst, Bauernhofkäse, Kiri, Ferdi Fuchs Würstchen, Monte mit Butterkeksen und Smarties-Joghurt. Sie hatte also eine riesige Auswahl, dass sie etwas davon nicht mochte konnte einfach nicht sein. Es war aber so. Jegliche Dinge, die wir ihr anboten klärten sich mit folgendem Dialog:

„Sofie, möchtest du das essen?“
„Nein, das mag ich nicht.“
„Hast du es schon mal probiert?“
„Nein.“

Offen für Neues ist sie also nicht. Das gleiche Spiel hatten wir auch, als wir die Tasche für den Park packten mit Nimm2 Soft und kleinen Schoko-Cookies. Nur die Leibniz Zoo Kekse wollte sie mitnehmen. Zum Glück wusste sie nicht, dass es die Bauernhof-Version war, sonst hätte sie wohlmöglich auch das verweigert.

Es ging also los in den Freizeitpark in Klotten, natürlich wurden wir alle paar Minuten gefragt, wie lange wir denn noch fahren müssten. Nach jeder Antwort wurde dies entsetzt hinterfragt. Sogar als das Navi noch 2 Minuten anzeigte kam von hinten die genervte Frage: “ Noch Zweieeeiii???“ Dann waren wir endlich da und nach einer Weile warten hatten wir auch unsere Tickets, die natürlich von Sofie höchstpersönlich in ihrer Pony-Tasche getragen werden mussten. Direkt am Eingang wurden mit einer alten Polaroid-Kamera Bilder von ihr gemacht, die später noch für Lacher sorgten.

Zuerst drehten wir eine Runde durch den Tierpark, der größtenteils einheimische Tiere zeigt. Vieles wurde von Sofie mit Skepsis, anderes mit Ekel angenommen. An den Hängebauchschweinen zogen wir demnach rasch mit einem Kommentar à la „Iiiiiiiiiih. Schweine. Die stinken. Und schmatzen“ *eifrig laute Schmatzgeräusche mach* vorbei. Was sie hingegen total begeisterte war die Flugshow in der Falknerei, wo Eulen, Adler und anderes Fluggetier teilweise übers Publikum hinweg ihre Bahnen zogen. Und wenn das einzige Highlight nicht nur dicht am Kopf vorbeisurrende Flügel sind, dann lernt man nebenbei auch noch ordentlich was über die Tiere.

Dann ging es in den Freizeitteil des Parks, schon von der Streichelwiese aus wurde mit großen Augen die Wildwasserbahn bestaunt. „Da will ich rauf! Onkel David, da MÜSSEN wir mitfahren!“ Ich hatte zum Glück den Weichei-Bonus, denn auf eine Achterbahn oder ähnliches trau ich mich absolut nicht rauf und das habe ich auch von Anfang an klar gemacht. Für mich blieb also nur das Ponyreiten, was auf kleinen Holzpferdchen auf einer Bahn durch einen schön angelegten Garten stattfand. Eigentlich hätte Sofie da auch allein mitfahren können, aber sie wollte unbedingt Begleitung haben in der ersten Runde. Und so wramste ich mich auf das arme kleine Holzpferdchen, auf den viel zu kleinen Sattel für 1,5 Menschen. Nun gut. Wir ritten also enorm langsam unsere Bahn entlang und es dauerte nicht lange, da wurden dem Pferdchen wild die Fersen in den Holzbauch gepfeffert und aufgeregt mit den Zügeln gepeitscht.

„Sofie, das Pferd läuft nicht schneller.“
„Doch, es muss! ES. SOLL. SCHNELLER. LAUFEN“

Und dabei ganz angestrengt mit den Armen wedeln und grimmig die Zähne zusammenbeißen. Herrlich, dieses Kind.

Die nächste Station war ein Riesen-Hüpfkissen, auf dem David mit ihr toben durfte. Ich stand brav an der Seite und schoss Fotos (die bekommt ihr natürlich, sobald David morgen meine SD-Karte zurückgebracht hat). David kam schon ins Schnaufen, da rannte Sofie noch voller Elan die Hüpfburg hoch und hüpfte kichernd und triumphierend um den sitzenden Onkel herum. Auch die Rutschen wurden voller Begeisterung immer wieder gerutscht, auch hier hatte David das große Los gezogen und durfte Sofie natürlich auch immer die Treppen hochtragen. Als sie nach ein paar Malen sagte: „Onkel David, wir sind heute bestimmt schon 1000 Stufen gelaufen!“ konnte er nur mit einem müden „Ja, WIR ganz bestimmt.“ antworten. Nach einer Kleinigkeit zum Mittag ging es dann in Richtung Achter- und Wildwasserbahn. Schon beim Essen hatte Sofie ganz fasziniert immer wieder zu den Bahnen geguckt und gesagt: „Hoffentlich darf ich da schon mitfahren!“ Davids Blick sagte jedoch „Hoffentlich darf sie es nicht.“, denn selbst ihm wurde beim Anblick der Wildwasserbahn etwas flau im Magen. Aber zum Glück für ihn fehlten Sofie tatsächlich 1,5 cm um mit der Wildwasserbahn fahren zu dürfen. Dafür gab es aber zwei Runden auf der Achterbahn, in der zweiten war sie sogar mutig genug die Arme wild kreischend und lachend in die Höhe zu reißen, so wie die beiden Jungs vor ihr (die David für Mädchen gehalten hatte) es machten. Freudestrahlend kam sie zurück und war total begeistert von der Achterbahn.

Dann mussten nochmal die Rutschen abgeklappert werden. Die Teppich-Rutsche, die vorher große Begeisterung auslöste, wurde jetzt mit „Die ist langweilig, ich will wieder zur Wasserrutsche.“ abgetan. Und so durfte David noch ein paar Mal mit der Wasserrutsche fahren, während ich es mir auf einer Bank bequem machte und die Sonne genoss. Es wurde noch einmal allein auf den Holzponys geritten, was bei mir und David oft für Panik sorgte wenn das Kind sich trotz „BLEIB SITZEN!!!“-Rufen plötzlich auf dem Pferdchen umdrehte, auf der Hüpfburg gehüpft und ein Karussell, welches ich als für ihr Alter durchaus sehr angemessen empfand mit einem strafenden Blick, Schmollmund und dem Satz „Das ist doch nur was für Babies!“ abgetan.

Dann ging es nach Hause. Aber vorher holten wir noch die Schlüsselanhänger ab, die aus den Polaroids vom Anfang gemacht wurden. David hielt einen mit einem Bild von Sofie zu ihr hoch – sie saß inzwischen auf Davids Schultern – und fragte: „Na? Erkennst du die?“ Sie überlegte einen Moment und sagte dann: „Nee.“ Wir erklärten ihr mehrmals, dass das sie sei, aber sie wollte es nicht so ganz glauben und wurde auch langsam grantig. Die Fotografin verfolgte unser Gespräch und kicherte vor sich hin. Obwohl wir anscheinend den falschen Anhänger in der Hand hielten, kauften wir gleich zwei davon und machten uns dann auf den Heimweg. Es dauerte eine Weile, bis das Gebrabbel von hinten leiser wurde und schließlich durch ein leises Schnorcheln ersetzt wurde und Sofie schlief. Zuhause bemühte David sich extra leise zu sein, um sie möglichst nicht zu wecken beim Hochtragen. Aber ich glaube, selbst wenn man sie mit dem knatternden Moped des Nachbarsjungen gefahren hätte, hätte sie weitergeschlafen. David legte sie ins Bett und wir hatten eine Weile Kinderpause, wenn auch nur für 10 Minuten.

Später sahen wir uns Aristocats an und David jubelte Sofie dann doch noch den Smarties-Joghurt unter, den sie ja eigentlich gar nicht mag, indem er ihn als Spezial-Pudding verkaufte. Zum Abendbrot gab es später Spaghetti-Spinnen mit Bolognese, dann ging es für Sofie erst in die Badewanne und dann ins Bett. Überraschend früh kam David, der das Zubettgehen heute übernahm, aus dem Schlafzimmer zurück. Natürlich schlief sie noch nicht, aber er hatte sie tatsächlich irgendwie dazu gebracht nicht aufzustehen und zu nörgeln, dass sie nicht schlafen kann. Einzig nach 20 Minuten kam sie zu uns ins Wohnzimmer, um uns darüber zu informieren, dass die Lavalampe jetzt Blasen machen würde. Dann marschierte sie freiwillig wieder ins Bett. Ein Tag mit Kind war geschafft.

Sonntag

Am Sonntag fuhren Davids Schwester und ihre Familie wieder nach Hause, was einerseits schade war, andererseits aber auch wieder Ruhe für uns bedeutete. Obwohl es Sonntag war saugte und wischte ich, unser Nachbar war nicht da und wer sollte sich sonst groß daran stören? Und ansonsten machte ich am Sonntag nichts. Lesen, Fußball schauen und ein bisschen gammeln. Ein stinknormaler Sonntag eben. Ständig schwelgte ich in Erinnerungen an die vergangene Woche. Was ich am letzten Sonntag um die Zeit getan hatte, was ich in den letzten Tagen erlebt hatte. Ja, mich packte das große Heimweh. Das kam auch für mich sehr überraschend, da mich sowas sonst eigentlich in den letzten Jahren immer verschont hat. Aber ein Gedanke an den schönen Strandtag, meinen Geburtstag oder auch nur das gemeinsame Frühstück mit meinen Eltern reichte und mir ging es hundeelend. Ich wünschte mir den ganzen Tag, die Zeit zurückzudrehen. Und wegen der Ablenkung auch tatsächlich Sofie zurück. Auch, wenn es teilweise wirklich anstrengend war und ich fest entschlossen war, dass ich niemals Kinder haben wollte. Sowas würd ich definitiv nicht länger als eine Woche aushalten. Auch, wenn Sofie wirklich ein liebes Kind ist. Aber es reichen Kleinigkeiten, sei es nur das Rumhampeln am Frühstückstisch oder das stumpfe Ignorieren, wenn die gezogene Grenze mal nicht passt. Und schon bin ich der festen Überzeugung, dass ich absolut nicht dafür geschaffen bin, Kinder zu haben. Aber für solche Entscheidungen habe ich ja eh noch ein bisschen Zeit.

 

Diese Woche also ohne „den Abend auf dem Sofa ausklingen lassen“, die Strichlisten dürfen also wieder eingepackt werden :P Ich wünsche euch eine schöne Restwoche :)

 

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert