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Kaum war das Minikröhnchen ein paar Tage Zuhause kamen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis Fragen wie „Und, habt ihr euch schon eingelebt?“ oder auch „Na, habt ihr schon einen Rhythmus?“ Meistens antwortete ich dann mit „Wir pegeln uns langsam ein.“ Und tatsächlich hatten wir manchmal so etwas wie einen Rhythmus, nur wurde der binnen weniger Tage wieder über den Haufen geworfen.

Inzwischen kommen solche Fragen nicht mehr und ich bin auch nicht böse drum. Aber tatsächlich ist es so, dass ich mich erst jetzt fühle, als wären wir da angekommen wo wir sein sollten. Ich kann nun behaupten, dass wir uns eingelebt haben. Dass wir einen Alltag haben. Wahrscheinlich hatten wir den schon früher, aber erst jetzt fühle ich mich richtig wohl damit. Ich liebe es, jeden Tag neu mit dem Baby zu starten und mit ihm zu spielen. Ich liebe es, wie er jedes Mal begeistert strahlt, wenn man mit ihm herum albert. Ich liebe es, eine Mama zu sein, seine Mama. 

Versteht mich nicht falsch, auch vorher habe ich das Minikröhnchen geliebt und gern mit ihm Zeit verbracht. Aber irgendwie fühlte es sich noch nicht richtig an. Ich wurde schnell panisch und genervt, wenn das Baby schrieb da sich in meinem Kopf direkt das Worst-Case-Szenario abspielte. Ich allein mit dem Baby, das den ganzen Tag schreit. Ich war anfangs sehr unsicher mit ihm, wusste ihn nicht einzuschätzen und sobald er wach wurde hoffte ich schon, dass er bald wieder schlafen würde. Das war irgendwie doch alles sehr befremdlich und es machte mich unheimlich traurig und wütend auf mich selbst. Denn dieses Mamasein das habe ich mir so viel besser vorgestellt und ich hatte die Befürchtung, dass ich einfach kein Mama-Typ war. 

Inzwischen hat sich das zum Glück geändert. Ich genieße meine Rolle als Mama und wenn ich bedenke, dass das Baby in 8 Monaten schon in die Krippe gehen soll, wird mir ganz mulmig. Sicherlich gibt es auch jetzt noch immer Tage, die weniger gut laufen. An denen viel geweint und wegen allem gemotzt wird. Und einen Rhythmus haben wir noch immer nicht, was meine Oma sicherlich aus den Socken hauen würde. 

Aber wisst ihr was? Es macht mir nichts mehr aus. Wenn ein Tag blöd läuft, dann ist das eben so. Jeder von uns hat mal schlechte Tage. Und wenn das Minikröhnchen nachts alle 3 Stunden wach ist, dann kommen wir damit auch zurecht. Es geht ja schließlich nicht darum, dem Baby unseren Rhythmus aufzuzwingen nur um uns das Leben leichter zu machen. Es geht darum, dieses kleine Menschlein auf seinem Weg in die Welt zu begleiten. In seinem Tempo, mit seinem Rhythmus. Mit seinen Launen und seinem Lachen. Und das, das fühlt sich großartig an. 

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

One Reply to “Wir sind angekommen”

  1. Liebe Sarah,
    Nun bin ich seit noch gar nicht allzu langer Zeit selbst Mama und nutze die Gelegenheit deinen Blog (nach sooooo langer zeit) zu lesen, während unsere Maus schläft. Ich wusste ja, dass ihr einen, sagen wir mal holprigen-ein besseres Wort fällt mir grade nicht ein- Start hattet. Nun, im Nachhinein während ich das lese, wünschte ich, ich wäre öfter für dich, für euch, da gewesen. Zum Unterstützen, zum zuhören. Wenn ich lese, welch quirlige Zeit ihr hattet. Ich bin stolz, wie du das gemeistert hast. Bin dankbar, dass unsere Mausemaus doch so viel entspannter ist (ich hoffe, das bleibt weiter so), denn ich wüsste nicht, ob ich das so toll gemacht hätte wie du. Und trotz der Schwierigkeiten merkt man wie sehr du das Minikröhnchen mit seinen Krokodilstränen, seinem lauten Stimmchen, seinem Nähebedürfniss aber auch seinem zuckersüßen Lächeln liebst. Und ja, auch ich bin genervt und grummel rum, wenn unsere Kleine nachts nicht ohne mich einschlafen kann oder jede halbe Stunde wach wird. Aber dann hörst du nur dieses niedliche „ghaaa“ und es ist vergessen.
    Und nun, nun ist das Minikröhnchen gar nicht mehr so Mini, sondern ein richtiges Schulkind. Und ich, ich lese jetzt Stück für Stück deinen Blog und begebe mich weiterhin in die Vergangenheit.
    Du machst das toll.
    Liebe Grüße, A.

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