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Manchmal gibt es Momente, da muss man sich überwinden. Ich zum Beispiel musste das heute auch tun, indem ich einfach mal „Nein!“ zu etwas sagte.

Eigentlich bin ich seit jeher ein Mensch, der Leuten – insbesondere Familie und Freunden – nur schwerlich einen Wunsch oder Gefallen abschlagen kann.

„Kannst du das machen?“ – „Ja“

„Kannst du dahin fahren? – „Ja“

„Kannst du..? Kannst du…? Kannst du…?“ – „Ja. Ja. Ja.“

Aber heute war der Punkt, da musste ich einfach mal das tun, was für mich (und alle Beteiligten) das Beste war. Schon seit ein paar Wochen hatte ich ein neues Projekt, welches eigentlich „schnell und einfach von der Bühne gehen sollte“, nur leider war dem nicht so. Ich habe Vorschläge gemacht, es war nicht gut. Ich habe neue gemacht, es wurde nicht besser. Ich habe gefragt was gewünscht war, es kam keine genaue Antwort. Nicht schwer zu erraten, dass ich mit dieser Sache einfach nur totunglücklich war. Also rangelte es schon ein paar Tage in meinem Kopf, warum nicht einfach abbrechen? Warum nicht einfach mal an mich und meine kostbare Freizeit denken? Und gestern, als die ganze Misere ihren Höhepunkt nahm und ich Cora und David mein Leid klagte, sah ich es ein. Ich schlief noch eine Nacht darüber, redete nochmal mit Cora darüber und auch sie sagte (beziehungsweise überzeugte mich), dass es besser wäre wenn ich die Notbremse ziehe bevor alles aus dem Ruder läuft. Also nahm ich nach der Arbeit all meinen Mut zusammen und machte den alles entscheidenden Anruf. Ich brach das Projekt ab. Die eine Seite nahm es wirklich überraschend positiv auf, damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Es wurde sogar gesagt, dass es Stärke zeigen würde die Notbremse zu ziehen, wenn ich merke es geht nicht mehr. Die andere murrte und knurrte etwas, war nicht allzu begeistert. Aber ich bin mir sicher, dass auch dort früher oder später die Einsicht kommen wird, dass es das Beste für alle war. Ich war nicht glücklich und hätte dementsprechend auch keine Freude an dem Projekt gehabt. Also wäre meiner Ansicht nach auch nichts Schönes dabei entstanden. Es war gut so. Und jetzt fühle ich mich wunderbar. Nein ehrlich, mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen! Ich habe mehr Zeit, die ich jetzt sinnvoller in meine Prüfungsvorbereitung packen kann. Aber auch mehr Zeit am Wochenende, denn die letzten sahen eher so aus, dass ich fast den ganzen Tag am Projekt gearbeitet habe. Aber das habe ich jetzt nicht mehr und das ist auch gut so. Mehr Zeit für mich, für die Prüfung, für den Frühling. Manchmal ist „Nein!“ sagen eben doch die bessere Alternative und nicht annähernd so schwach, wie ich es vermutet hatte.

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

2 Replies to “Die Sache mit dem „Nein!“ sagen”

  1. Ich bin ganz stolz, dass du es durchgezogen hast. :)

    Nein zu sagen ist kein Verbrechen oder etwas wofür man ewig in der untersten Schublade schmort. Du bist ein freier Mensch und kannst frei entscheiden. Das ist leben. Das sollte jeder respektieren.

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